Dienstag, 16. Juli 2013

Das reguläre Teamertreffen abends

Jeden Abend setzen sich alle Teamer zusammen um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Was hat heute gut geklappt oder was hat heute nicht so glatt funktioniert ? 
Dabei werden immer wieder tolle Ideen ausgetauscht um die Arbeit vor Ort noch zu verbessern. Da kann es schonmal sein, dass spontan der nächste Tagesplan umgeschmissen wird, damit die Teilnehmer noch einmal mehr Zeit in dem Stammlager verbringen können. 
Wenn die Nachtschicht vorbei ist, fallen alle Teamer nur noch ins Bett! 


Die Führung durch das Stammlager

Nach einem kurzen Mittagessen in Oświeçim stand der Bustransfer zu dem Stammlager Auschwitz an. 
Schon an dem Vorabend hatten die Teamer die Teilnehmer durch Gespräche auf die Eindrücke vorbereitet. Trotzdem war die Anspannung und Ungewissheit der Teilnehmer während der Busfahrt zum Lager zu spüren. Auch für die Teamer ist es immer wieder ein bedrückender Moment zu einem Ort zu kommen, wo über eine Millionen Menschen ihr Leben ließen. 
Die Gruppe von 107 Schülern wurde in kleine Gruppen aufgeteilt und durch mehrere Fremdenführer durch das Lager geführt.
Schon bei dem Gang unter dem zynischen Spruchschild "Arbeit macht frei" musste der ein oder andere schlucken. Als die dann Ansammlungen von Haaren und Kinderschuhen sahen, waren bei einigen die Emotionen nicht mehr aufzuhalten. Auch Teamer, die die Gedenkstätte schon das dritte Mal besuchten, mussten an manchen Exponaten tief durchatmen. Am Hinrichtungsplatz bestand die Möglichkeit kurz inne zu halten. Viele Schüler nutzten dies für eine Schweigemimute oder ein Gebet. 
Nach dem Abendessen konnten die Teilnehmer die Erlebnisse und Emotionen nochmal in einem intensiven Gespräch im vertrauten Raum der Kleingruppe Revue passieren zu lassen. 

Am morgigen Tag steht dann das Vernichtungslager Birkenau auf dem Programm. 

Tour durch Oświeçim

Wie jeden Morgen haben wir den Tag heute mit einem Warm-Up bei wunderschönem blauen Himmel begonnen. Nach dem Frühstück ging es dann in die Stadt Oświeçim zu einer Stadtführung. Dies führte die Teilnehmer zum Beispiel zu Orten, wie den jüdischen Friedhof oder die jüdische Synagoge des Ortes. 
Die Führung wurde von den Teamern organisiert und in Form einer kleinen Ralley ausgeführt. 
Danach stand die Besichtigung des Stammlagers an. 

Interview zu dem Zeitzeugengespräch mit Thilo Londong

Wir hatten heute eine nicht selbstverständliche Chance mit einem Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz zu sprechen. 

1) Thilo, du kennst Berichte über das Lager schon aus dem Geschichtsunterricht. Wo liegt der Unterschied zu einem Zeitzeugengespräch? 

Ich konnte mich viel besser in das Thema einleben. Das erste Mal wirkte die Thematik näher und greifbarer für mich, da es aus erster Hand stammte. Meine Vorstellung über das Geschehen im Konzentrationslager wurde stark erweitert. 

2) Wie wertvoll war für dich persönlich dieses Gespräch? 

Die emotionale Basis wird über ein solches Gespräch viel stärker erreicht. Wenn jemand vor einem sitzt, der so viel erlebt hat, berührt das einen sehr. Aus diesem Grund war es äußerst interessant und wichtig für mich ein Zeitzeugengespräch zu erleben. 

3) Was hat dich am meisten berührt? 

Er hat sich geweigert für die Gestapo zu arbeiten. Aufgrund seiner Deutschkenntnisse hatte er die Möglichkeit als Dolmetscher zu arbeiten. Trotzdem hat er seine eigenen Prinzipien befolgt und wollte so etwas nicht tun. Das hätte ihm sein Leben kosten können.  Ich war beeindruckt und gerührt über seine persönliche Stärke in dieser Situation. 

4) Hattest du irgendwelche Befürchtungen der Zeitzeuge könnte uns gegenüber voreingenommen sein? Haben sich diese Befürchtungen vielleicht bestätigt? 

Nein, ich habe geglaubt er unterscheidet klar zwischen den verschiedenen Generationen. Das wir heute nichts mehr für unsere Vergangenheit können, weiß er ja auch und bietet freiwillig solche Gespräche an, um uns das Thema näher zu bringen. 
Allerdings glaube ich, dass es nicht selbstverständlich ist, als ehemaliger Konzentrationshäftling nicht voreingenommen zu sein. Man muss bedenken was ihm für furchtbare Dinge angetan wurden.

Vielen Dank Thilo!


Montag, 15. Juli 2013

Tag des Transfers

Guten Morgen! 
Nach einem leckeren koscheren Essen in dem jüdischen Viertel gestern hatten wir eine entspannte Nacht. 
Heute heißt es Koffer packen und abends geht's Richtung Auschwitz.
Davor erwartet uns noch ein Zeitzeugengespräch. Wir sind sehr glücklich darüber, dass ein solches Gespräch möglich geworden ist. Es war sehr schwierig ein solches Gespräch zu arrangieren. 
Sobald das Wetter heute wieder umschwenkt, ist ein kleines Picknick an der Weichsel mit der anderen Gruppe geplant. 

Mal schauen was der Tag bringt!

Sonntag, 14. Juli 2013

Themen Einstieg

Heute haben wir bei gutem Wetter einen Einstieg in die eigentliche Thematik der Fahrt genommen. Wir haben das Museum in der ehemaligen Fabrik des Judenretters Oskar Schindlers besichtigt. Das Museum stieß bei vielen Teilnehmern auf positive Resonanz. 
Anschließend wurde das Mahnmal an der ehemaligen Rampe des Krakauer Ghetto kurz besichtigt, um dann anschließend ins jüdische Viertel Kazimierz zu gehen. Hier wurde eine von den Betreuern organisierte Stadtführung durchgeführt. 
Der Abend wird heute Abend mit einem gemeinsamen Essen in einem jüdischen Restaurant beschlossen. 

Samstag, 13. Juli 2013

1. Tag in Krakau

Nach dem Frühstück stand heute eine vierstündige Stadttour auf dem Plan. Dabei konnten wir zum Beispiel die alte Universität von Krakau und den Trompetenspieler auf dem Turm Marienkirche bewundern. Leider hat das Wetter heute noch nicht so ganz mitgespielt. Aufgrund dessen haben die Fremdenführer sich bemüht alle Vorträge an einem überdachten Ort zu halten. 
Anschließend konnten die Teilnehmer auf eigene Faust die Stadt weiter erkunden. Dies führte manche auch in das Shoppingcenter von Krakau um dem Regen zu entfliehen. 
Ab jetzt können die Teilnehmer ihren Abend selber gestalten und sich ein nettes polnisches Restaurant suchen.